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Konvention W: (auch Konvention T) Bestandteil der Wahrheitstheorie von A. Tarski, der die Forderung enthält, dass in dem sogenannten W-Schema Tr(x) <> p mit der Beispielsinstanz „Schnee ist weiß“ ist wahr, genau dann, wenn Schnee weiß ist die rechte Seite der Äquivalenz, also p eine Übersetzung des Ausdrucks x auf der linken Seite in die Metasprache der Theorie ist, wobei die Metasprache u.a. reich genug sein muss, um das Prädikat „ist wahr“ zu enthalten. Daraus folgt eine Ableitbarkeit beliebig vieler weiterer Instanzen des Schemas.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Alfred Tarski über Konvention W – Lexikon der Argumente

Berka I 476f
Def Konvention W/Originalstelle/Tarski: Eine formal korrekte in den Termini der Metasprache formulierte Definition des Symbols "Wr" ("Klasse aller wahren Aussagen") werden wir eine zutreffende Definition der Wahrheit nennen, wenn sie folgende Folgerungen nach sich zieht.
I 477
a) alle Sätze, die man aus dem Ausdruck "x ε Wr gdw "p" gewinnt, indem man für das Symbol x einen strukturell-deskriptiven Namen einer beliebigen Aussage der betrachteten Sprache ((s) der Objektsprache) und für das Symbol "p" den Ausdruck, der die Übersetzung dieser Aussage in die Metasprache bildet, einsetzt;
b) die Aussage "für ein beliebiges x - wenn x ε Wr, so x ε AS" (oder mit anderen Worten "Wr ⊂ AS").
Neu gegenüber Kapitel 1: Einführung der Metasprache.(1)
>Objektsprache
, >Metasprache.
I 451
Def strukturell-deskriptiver Name/Tarski: (andere Kategorie als die Anführungsnamen): beschreiben, aus welchen Worten der durch den Namen bezeichnete Ausdruck und aus welchen Zeichen jedes einzelne Wort besteht und in welcher Ordnung diese aufeinander folgen - das geht ohne Anführungszeichen. Methode: für alle Buchstaben und anderen Zeichen Einzelnamen (keine Anführungsnamen) einführen. - Bsp für die Buchstaben: "f", "j", "P" usw.die Bezeichnungen: Ef, Jott, Pe, iks (ohne Anführungszeichen) - Bsp dem Anführungsnamen ""Schnee"" (Anführungszeichen doppelt) entspricht der
strukturell-deskriptiver Name: "Wort, das aus den sechs aufeinanderfolgenden Buchstaben Es, Ce, Ha, En, E und E besteht" - (Buchstabennamen ohne Anführungszeichen).


1. A.Tarski, Der Wahrheitsbegriff in den formalisierten Sprachen, Commentarii Societatis philosophicae Polonorum. Vol 1, Lemberg 1935

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Tarski I
A. Tarski
Logic, Semantics, Metamathematics: Papers from 1923-38 Indianapolis 1983

Berka I
Karel Berka
Lothar Kreiser
Logik Texte Berlin 1983

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